Blutegeltherapie bei Tieren
Wiederkehr einer traditionellen Behandlungsmethode
Gerade bei Erkrankungen des Bewegungsapparates ist es durch die Blutegeltherapie möglich, Schmerzen zu reduzieren. Teilweise können sogar weniger Medikamente nötig sein.
Die vom Egel in die Wunde eingegebenen Substanzen haben sowohl einen blutgerinnungshemmenden, als auch antientzündlichen, schmerzlindernden, krampflösenden und antibakteriellen Effekt, der gute Dienste bei Stauungen, chronischen Schmerzen und durchblutungsgestörten Prozessen leistet.
Es handelt sich um eine sehr vielseitig einsetzbare, andere Verfahren unterstützende Therapie.
Der Saugakt dauert im Durchschnitt 30 Minuten, kann aber auch bis zu 2 Stunden anhalten. Danach fallen die Egel von alleine ab.
Die anschließende Nachblutung stellt einen wichtigen Teil der Therapie dar und dauert zwischen 5-6 Stunden (maximal 48 Stunden).
Behandlungsvorschläge
Die nachfolgenden Behandlungsvorschläge bieten sich als zusätzliche Maßnahmen durchweg komplexer Erkrankungen an:
- Arthrose
- Abszesse, Hämatome
- Hufrehe
- akute Hufrehe (3-4 Blutegel am Kronrand, erst das schlimmere Bein, 2-4 Stunden später das andere Bein; am nächsten Tag oder nach 3-4 Tagen erneute Behandlung)
- Chronische Hufrehe (2 Blutegeltherapien pro Woche über mehrere Wochen)
- Gallen und Piephacken
- Podotrochlose (Hufrollenentzündung)
- Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung
Dosierte ruhige Bewegung auf festem Untergrund in Verbindung mit einer Blutegeltherapie
(2 bis 4 Blutegel an die Schwellung ansetzen, evtl. nach zwei Tagen wiederholen)
Quelle: Anke Hemme "Blutegeltherapie bei Tieren":
Blutegeltherapie ist immer dann kontrainduziert, wenn ein Blutverlust möglicherweise nicht kontrollierbar ist, z.B. bei Anämie, Blutgerinnungsstörung, Fieber, Leukämie, Magengeschwür, Kachexie, maligne Tumore, Medikamententherapie (z.B. Schmerzmittel)